Padovan Methode

Unsere Schwerpunkte in Köln Porz

Die Padovan Methode

Die Padovan-Methode „Neurofunktionelle Reorganisation“ nach Beatriz Padovan in der Logopädie

Die Padovan-Methode® Neurofunktionelle Reorganisation steht auf vier Säulen, die Beatriz Padovan aufgrund ihrer ganzheitlichen Sichtweise in Hinblick auf die funktionellen und physiologischen Zusammenhänge zwischen allen Körpersystemen und –strukturen zusammenführte:

  • das Konzept der „Neurologischen Organisation“ des amerikanischen Neurologen und Neurochirurgen Temple Fay (1895-1963)
  • Aspekte der anthroposophischen Denkweise nach Rudolf Steiner (1861-1925)
  • Beobachtungen der physiologischen und natürlichen menschlichen Entwicklung sowie der derzeitigen aktuellen Erkenntnisse innerhalb der Neurowissenschaften
  • die von Beatriz Padovan speziell entwickelten Übungen zu den vier Mundfunktionen: Atmung, Saugen, Kauen, Schlucken

Durch gezielte Übungen können den Patienten physiologische Bewegungserfahrungen zu allen Muskelgruppen des Körpers angeboten werden, um ein effizienteres Körperschema auszubilden. Ziel der Therapie ist der Erwerb oder das Erlernen von neuen oder verlorenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, so dass Symptome einer entwicklungsbedingten oder erworbenen Störung gemindert oder überwunden werden können. Durch die Arbeit an allen Körper-, Bewegungs- und Sinnessystemen ist es möglich psycho-emotionale Prozesse ins Gleichgewicht zu bringen.

Für ausführlichere Informationen: https://padovan-gesellschaft.de/

„Wer dem folgt, was die weise Natur uns lehrt, erliegt nicht so leicht dem Irrtum.“

Beatriz Padovan

 

Eine kurze Übersicht über das Therapieprogramm

Das Körperprogramm beinhaltet die natürlichen Bewegungsabläufe, die der Mensch nach seiner Geburt als motorische Meilensteine durchläuft. Dazu gehören: Strampeln, Rollen, Kriechen, Robben, Krabbeln, der Bärengang bis hin zum aufrechten Gang. Das Ziel ist eine organisierte Aufrichtung mit einer physiologischen Haltung, bei der sich einerseits die Körpermuskulatur in Ruhe im Gleichgewicht befindet und andererseits der Körper für jede körperliche Aktivität optimal genutzt werden kann.

Das Hand- und Augenprogramm fördert feinmotorische Fähigkeiten und Fertigkeiten des motorischen Bewegungsapparates der Hände und Augen. Die Augen haben nicht nur eine wichtige Funktion fürs Sehen oder Lesen und Schreiben, sondern auch für unser Gleichgewichtssystem und andere Funktionssysteme unseres Körpers. Unsere Hände zeichnen sich dadurch aus, dass wir Fertigkeiten mit ihnen ausführen, wie bspw. Schreiben oder ein Instrument spielen, zu denen keine andere Spezies fähig ist. Essentiell ist dabei auch eine gute Auge-Hand-Koordination, was im Therapiekonzept durchgängig berücksichtigt wird.

Das Mundprogramm bezieht sich auf das komplexe Zusammenspiel zwischen Atmen, Saugen, Kauen und Schlucken. Ziel der Therapie ist diese vier vegetativen Basisfunktionen ins Gleichgewicht zu bringen. Die Qualität und das Zusammenspiel dieser Basisfunktionen bedingen wiederum eine wohlgeformte Artikulation, einen guten Mundschluss und eine effektive Nasenatmung sowie das Gleichgewicht des gesamten orofazialen Muskeltonus und unterstützen eine gute Zahnstellung. Die Übungen zu diesen vier Basisfunktionen ent-sprechen immer den natürlichen Bewegungsabläufen unseres Atem-, Kau- und Schluckapparates. Bei Dysgnathien, wie bspw. bei einer Progenie, bei einem Distal- oder Kreuzbiss werden die Übungen entsprechend adaptiert. Dadurch stellt die Padovan-Methode eine optimale Ergänzung zu einer kieferorthopädischen Behandlung dar, wenn darüber hinaus eine myofunktionelle Therapie indiziert ist. Zusätzlich beinhaltet das Mundprogramm gezielte Übungen zur Lautanbahnung.

Der menschliche Körper wird immer als eine Einheit verstanden. So weisen bspw. korrekte Schluckbewegungen und eine gute Körperhaltung enge funktionelle Zusammenhänge auf. In jeder Behandlungseinheit werden Übungen zu allen motorischen Systemen (Körper, Hände, Augen, Mund) in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt, die den natürlichen Bewegungsabläufen des Menschen entnommen sind und unserem natürlichen Reifungs- und Entwicklungsprozess entsprechen. Dabei werden das chronologische Alter und der Entwicklungsstand des Patienten respektiert und die Übungen an die jeweilige Störung angepasst. Alle Übungen werden mit Versen und Liedern begleitet und rhythmisch durchgeführt. Rhythmus, Wiederholung und die regelmäßige Durchführung der Übungen stellen ein wichtiges Prinzip für neurologisches Lernen dar. Das Ziel dabei ist das Nervensystem und darüber einzelne Körpersysteme neu zu organisieren, um den Erwerb und das Erlernen von neuen oder verlorenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu ermöglichen, was wiederum dazu führt, dass Symptome einer entwicklungsbedingten oder erworbenen Störung überwunden werden können.